Siegfried Hornecker hat uns ausführlich kommentierte Schachstudien zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür.
[Event "Rigasche Rundschau (Studie)"]
[Site "?"]
[Date "1907.03.24"]
[Round "?"]
[White "Amelung, Friedrich"]
[Black "Behting, Carl"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Siegfried Hornecker"]
[SetUp "1"]
[FEN "R7/8/B7/8/8/8/2pk4/K2N4 w - - 0 1"]
[PlyCount "13"]
[EventDate "1907.??.??"]
{Ich habe hier einige Aufgaben ausgewählt, die hoffentlich für das
Schachtraining für etwas bessere Spieler geeignet sind. Natürlich kann es sein,
dass die Aufgaben bereits bekannt sind. – Das Wort “Studie” oder
“Endspielstudie” geht auf ein 1851 erschienenes Buch von Josef Kling und
Bernhard Horwitz zurück, die dort in ihren “Chess Studies; or: Endings of
Games” Endspielstellungen untersucht haben. – In dieser ersten Studie ist Weiß
am Zug und möchte gewinnen. Die materielle Überlegenheit von Turm und zwei
Leichtfiguren sollte gegen einen Bauern ausreichen, aber gegen eine Dame ist
das Endspiel normalerweise remis, obwohl der Gewinn der Dame für eine
beliebige Figur gewinnen würde. Weiß muss also entweder die Umwandlung
verhindern oder die Dame erobern. Dies lässt sich durch einen Mattangriff
bewerkstelligen.}
{[#]}
1. Rd8+ Ke1 ({Wenn Schwarz nach c1 ausweicht, ist der Sieg
nach} 1... Kc1 2. Be2 $18 {trivial.} ({Es gewinnt auch} 2. Rc8 Kxd1 3. Kb2 $18)
) 2. Re8+ Kd2 {Was nun? Der folgende Zug ist schwer zu sehen.} ({Schwarz nimmt
nicht, da er sich das Umwandlungsfeld d1 offenhalten möchte. Die einfachste
Gewinnmöglichkeit wäre} 2... Kxd1 3. Rd8+ Kc1 4. Rc8 Kd2 5. Kb2 $18) {
Paradoxerweise muss Weiß die Umwandlung zulassen, um eine der wenigen
Stellungen zu erreichen, die nicht remis sind.} 3. Nc3 $1 c1=Q+ (3... Kxc3 4.
Rc8+ Kd2 5. Kb2 $18) 4. Nb1+ Kd1 (4... Kc2 5. Rc8+ $18) {Weiß knüpft nun das
Mattnetz.} 5. Rd8+ $1 Ke1 6. Rf8 $1 Qc5 {Sonst Damenverlust!} (6... Kd1 7. Rf1+
$18 {ist leicht.}) (6... Kd1 7. Bd3 $18 {ist böse.} Qe3 8. Rf1+ Qe1 {und die
Dame ist wieder weg.}) 7. Rf1# {In der praktischen Partie ist der Damenverlust
zu bevorzugen, da selbst manche Meister nicht mit den zwei Leichtfiguren
mattsetzen können. Natürlich kann man einwenden, dass es unsportlich ist, so
doch noch einen halben Punkt zu bekommen, aber ist es unsportlicher, als wenn
der Gegner in eine theoretische Eröffnungsfalle rennt? In beiden Fällen wird
er ja für fehlende Theoriekenntnisse bestraft.} 1-0
[Event "Bohemia (Studie)"]
[Site "?"]
[Date "1935.07.28"]
[Round "?"]
[White "Réti, Richard"]
[Black "?"]
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[Event "Bohemia (Studie)"]
[Site "?"]
[Date "1935.07.28"]
[Round "?"]
[White "Réti, Richard"]
[Black "?"]
[Result "1-0"]
[Annotator "Siegfried Hornecker"]
[SetUp "1"]
[FEN "8/3k4/1K6/8/4BR2/4p3/4p3/8 w - - 0 1"]
[PlyCount "11"]
[EventDate "1928.??.??"]
{Das Mattbild der vorherigen Aufgabe wollen wir uns nochmal ansehen. Richard
Réti, der am 28. Mai 1889 geboren wurde und daher gerade seinen 120.
Geburtstag feiern hätte dürfen, hatte sich nicht nur am Brett, sondern auch
als Aufgabenverfasser einen Namen erarbeitet. Hier stellt er uns vor die
Aufgabe, die beiden Figuren gegen die beiden Bauern gewinnbringend einzusetzen.
– Weiß zieht und gewinnt.}
{[#]}
1. Bf5+ ({Der Fehlversuch in dieser Aufgabe sieht
wie der natürlichere Zug aus:} 1. Bc6+ $2 Kd6 $1 2. Rd4+ Ke5 3. Re4+ Kd6 4.
Rxe3 e1=Q 5. Rxe1 $11 {und Schwarz hat sich ins Patt gerettet.}) 1... Kd8 {
Schwarz spielt erneut auf Patt.} ({Gleichwertig ist} 1... Kd6 2. Rd4+ Ke7 (2...
Ke5 3. Re4+ Kxf5 4. Rxe3 $18) 3. Re4+) ({oder} 1... Ke7 2. Re4+) 2. Rd4+ Ke7 3.
Re4+ Kd8 $1 {Das Patt ist wieder aufgebaut. Wenn Weiß die letzten Bauern
abholt, ist das Remis perfekt. Aber es gibt eine versteckte Möglichkeit.} 4.
Bd7 $3 {Der Läufer ist nicht zu schlagen, das das Patt augehoben würde. Es
bleibt nur die Umwandlung.} (4. Rxe3 $2 e1=Q 5. Rxe1 $11) 4... e1=Q (4... Kxd7
5. Rxe3 e1=Q 6. Rxe1 $18 {ohne Patt.}) 5. Bb5 {Schwarz wird wieder matt oder
verliert die Dame.} Qc3 (5... Qa5+ 6. Kxa5 $18) 6. Re8# 1-0
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