Taktische Glanzleistungen sind sehr häufig spektakulär. Figurenopfer und Mattkombinationen bringen Spannung in eine Schachpartie. Mit Taktik ist auch die Kombination von taktischen Elementen gemeint. Sehr bekannte Elemente sind:
Fesselung:
Eine Fesselung bedeutet, dass eine Figur angegriffen ist und diese nicht einfach wegziehen kann, da dann die hinter ihr stehende (wertvollere) Figur geschlagen wird. Manchmal ist auch ein Abzug der Figur nicht möglich, da dahinter der König steht. Die angegriffene Figur ist in jedem Fall “gefesselt”, denn sobald sie zieht, verliert man meist Material.
Spieß:
Ein Spieß ähnelt der Fesselung. Auch hier greift eine Figur zwei Figuren des Gegners an, jetzt steht die wertvollere Figur vor der weniger wertvollen. Sobald die Wertvollere Figur zieht, kann der Angreifer die dahinterstehende Figur schlagen.
Gabel:
Eine Gabel bedeutet, dass eine Figur gleichzeitig zwei gegnerische Figuren angreift und nur eine davon den Angriff entkommen kann. Am bekanntesten sind Springer- und Bauerngabeln.
Abzugsangriff:
Ein Abzugsangriff bedeutet, dass ein Spieler eine Figur zieht, sodass eine dahinterstehende Figur durch diesen Abzug eine Figur des Gegners angreift. Wenn die dahinterstehende Figur den gegnerischen König angreift, nennt man das Abzugsschach.
Doppelangriff:
Zwei gegnerische Figuren werden gleichzeitig angegriffen und somit ist eine Verteidigung beider nur schwierig oder gar nicht möglich. Die einfachsten Formen sind Gabel und Auch der Abzugsangriff, der auch zu einem Doppelangriff führen kann. Auch die Rochade kann zu einem Doppelangriff fürhen9, wie das Beispiel zeigt.
Hinlenkung:
Auf einem gewissen Spielniveau wird man die Motive Gabel, Abzugsangriff und Doppelangriff nicht mehr ohne Vorbereitung direkt anwenden können. Um die Motive dennoch zu ermöglichen, kann man mittels Hinlenkung ein Motiv vorbereiten
Ablenkung:
Die Ablenkung ist eine Taktik, die eine Figur zwingt, ein Feld zu verlassen, auf dem sie eine wichtige Verteidigungsaufgabe erfüllt. Nachdem die Figur weg gezogen ist, kann man eine andere Drohung ausführen.
Überlastete Figur:
Wenn eine Figur viele Aufgaben übernimmt (z.b. Decken von mehreren Figuren), kann man diese durch gezieltes Schlagen von ablenken und eine dann ungedeckte Figur gewinnen.
Grundreihenmatt:
Das Grundreihenmatt ist eines der elementarsten Mattmotive im Schach. Das Prinzip beruht darauf, dass der König auf der Grundreihe einem Schach nicht ausweichen kann.
Unterbrechung einer Linie:
Das Unterbrechen eine Linie bedeutet, dass du eine Figur opferst, um den Verteidiger daran zu hindern, ein wichtiges Feld zu kontrollieren, eine Figur zu decken, oder ein Schachmatt zu verhindern.
Unterumwandlung:
Bevor Du einen Bauern in eine Dame umwandelst, solltest du prüfen, ob es nicht geschickter wäre, eine andere Figur zu wählen.
Räumungsopfer:
Ein Räumungsopfer bedeutet, dass du eine Figur opferst, nur weil sie deinen Figuren im Weg steht. Oft gewinnst du mit einem solchen Opfer ein Tempo, das du für einen unabwehrbaren Angriff benötigst.
Figurenopfer/ Qualitätsopfer:
Durch schlagen einer Figur mit geringerem Wert, kann man Mattdrohungen oder anderweitige Drohungen aufstellen.
Wie übe ich taktische Motive?
Bevor man sich ans Einüben taktischer Motive macht, sollte man sich zuerst genauer mit ihnen befassen. Wir haben für Euch lehrreiche Videos und Blogeinträge zusammengefasst. Die Auflistung wird natürlich stetig ergänzt. Habt ihr euch intensiv mit taktischen Motiven befasst, geht es ans Einüben. Dies könnt ihr bei Lichess oder mit unserer täglichen Taktikaufgabe machen! Dazu einfach auf eines der Bilder klicken. Beim Üben mit Taktikaufgaben erfahrt ihr meist vorher nicht, um welches Motiv es sich handelt. Das hilft euch auch bei Eurer Schachpartie, da ihr dort auch erst erkennen müsst, welches taktische Motiv möglich ist. Durch tägliches Üben, wobei Ihr die nicht oder falsch gelösten Aufgaben genau analysiert, erkennt ihr taktische Motive in der Partie schneller und verbessert euer Schachspiel. Hast Du heute schon ein paar Taktikaufgaben gelöst?