Zuletzt am 22. November 2020 aktualisiert
Nie hatten Schachfreunde auf dem Buchmarkt eine derartige Auswahl, niemals waren so viele so gute Bücher auf dem Markt, und es kommen im Wochentakt neue dazu. Wer heute ein Schachbuch erwerben will, der hat die Qual der Wahl. Gemessen an Qualität und Quantität des Inhalts, war außerdem das Preis-Leistungsverhältnis nie so gut wie heute.
Gratis soll es sein? Das wird schon schwieriger. Ein Autor, der monatelange Arbeit in ein Werk investiert, der tut das nicht, um es zu verschenken. Er lebt ja vom Verkauf seiner Bücher. Wer nach Wegen sucht, trotzdem gratis in den Besitz eines solchen Werkes zu kommen, bei dem ist das Unrechtsbewusstsein falsch eingestellt.
Im Internet gibt es die eine oder andere Alternative zum Buch, gratis sogar. Eine davon auf dieser Seite. Was sich oben rechts unter dem Menüpunkt „Schachschule“ verbirgt, wäre längst ein Buch aus Papier, hätte der Schreiber dieser Zeilen verlegerische Lockrufe erhört. Hat er aber nicht.
In der Schachschule vom Bodensee findest du mehr als 100 Schachaufgaben verschiedener Schwierigkeitsgrade, die meisten davon darauf ausgerichtet, dein positionell/strategisches Verständnis unseres Spiels zu erhöhen. Der eine oder andere Beitrag in der Schachschule kommt ohne Aufgabe daher, das ist dann einfach nur ein Essay zu einem strategischen Thema. Die Lösungen der Aufgaben findest du, logisch, unter „Lösungen“. Und wenn du jetzt anmerkst, dass das Material in unserer Schachschule ein wenig besser organisiert sein könnte: stimmt. Wir arbeiten daran.
Die Klassiker: Bei Lichess entsteht gerade ein Gratis-E-Book über die alten Meister.
Für Menschen, die der englischen Sprache mächtig sind, empfehlen wir die Studien bei Lichess. Unzählige Schachfreunde haben dort kleine E-Bücher zu den verschiedensten Schachthemen angelegt, von Eröffnungsfallen über Mittelspielthemen bis zur Endspiel-Basics. Einfach mal durchklicken.
Ein Video-E-Buch über die Klassiker
Eines dieser E-Bücher, sicher eines der besten, entsteht gerade. IM Kostya Kavutskyi (Perlen-Leser kennen ihn aus unserer Eröffnungsübersicht zum Blumenfeld-Gambit) beleuchtet die Klassiker des Schachs und deren instruktivste/spektakulärste Partien, angefangen bei Schachfreund Greco im 17. Jahrhundert. Über Philidor und McDonnell/La Bourdannais (Gegner am Brett, Nachbarn im Grabe) hat er sich jetzt bis zu Adolf Anderssen und in die Mitte des 19. Jahrhunderts gehangelt. Wir erwarten als nächste Porträtierte erst Paul Morphy, dann Wilhelm Steinitz, aber wer weiß, was Kostya noch auf der Pfanne hat.
Toll an der Serie ist, dass Kostya/Lichess sie mit einer Studie begleiten. Darin sind alle bisher per Video verarbeiteten Partien aufgeführt, kommentiert vom amerikanischen IM – ein Gratis-E-Buch zu den Gratis-Videos.
Gastbeitrag von Perlen vom Bodensee