Mittelspiel

Das Mittelspiel beginnt meist, wenn die Figurenentwicklung abgeschlossen ist. Die Grenzen zwischen Eröffnung und Mittelspiel lassen sich aber nicht so einfach ziehen: Die heutige Eröffnungstheorie reicht in den allermeisten Varianten bis weit ins Mittelspiel, in der Eröffnung kann auch schon ein spannender Kampf stattfinden. Auch in Situationen, in denen die Figurenentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, kann man schon im Mittelspiel sein.

Das Mittelspiel ist das Herz der Partie und entscheidet meist diese. Im Gegensatz zur Eröffnung ist Auswendiglernen von Varianten hier nicht besonders hilfreich. Stattdessen braucht  man ein tiefes Positionsverständnis, um erfolgreich zu sein. Das Mittelspiel ist der komplexeste Teil der Partie. In jeder Variante lauern Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen. Man kann versuchen, das Mittelspiel zu einem günstigen Endspiel abzuwickeln oder aber im Mittelspiel auf eine Entscheidung drängen, in dem man Schwachstellen der Stellung des Gegners entdeckt und ausnutzt.

Schwache Felder

Der Begriff des „schwachen Feldes” geht auf den ersten Weltmeister Wilhelm Steinitz zurück: „Sie stellen fest, dass Schwarz somit früh drei Löcher in seiner Bauernphalanx aufweist, oder wie ich sie nenne: schwache strategische Punkte. Dies meint alle Felder auf seiner dritten oder vierten Reihe, auf denen eine feindliche Figur früher oder später aufgestellt werden kann, ohne dass sie durch einen Bauern vertrieben werden könnte."